oder
Das Soldatenglück
Lustspiel von Gotthold Ephraim Lessing
Es herrscht Krieg. Ein preußischer Offizier versucht, dennoch die Würde seiner Untergebenen und die seiner Gegner zu achten. Diese Haltung gefällt einer jungen Adligen aus dem Feindesland, und aus den zwei ähnlich denkenden, ähnlich fühlenden Menschen wird ein Paar, das Verlobungsringe austauscht.
Nicht gefallen hat des Offiziers Großmut allerdings den Herren in Berlin – sie werfen ihm Betrug vor und er wird unehrenhaft entlassen. Ohne Geld, ohne Ehre steht er nun da. Mit dem Krieg endet für
den Offizier auch die Aussicht, der Geliebten eine Zukunft bieten zu können, die sie verdient. Er flieht, um sich und ihr die Schmach zu ersparen.
Ein halbes Jahr später – die Geliebte hat in der Zeit nur einen einzigen Brief vom Offizier erhalten – macht sie sich auf, ihn zu suchen. Und tatsächlich: in einem Gasthof nahe Berlin treffen die
beiden aufeinander.
Lessing zeigt ein Paar, das auf Augenhöhe liebt, begehrt, streitet. Zwei Menschenseelen, die einfach zusammengehören, das wissen wir als Zuschauer im ersten Moment ihres Wiedersehens.
Und er zeigt in kleinen Schlaglichtern ihr Umfeld. Die Menschen, die nach dem Krieg heimatlos umher irren, die nur in neuen Kriegen ihr Glück sehen, die zynisch von einem Tag in den anderen leben.
Aber auch die, die aus dieser Situation noch ihren Profit machen oder jene, die mit Mutterwitz und Unbekümmertheit einen Vorgeschmack auf friedlichere Zeiten geben.
Ein Stück über Moral und Ehre? Ja, auch. Über die Verheerungen, die der Krieg in den Seelen der Menschen anrichtet? Ja, immer wieder klingt das an. Aber vor allem ein wundervolles Stück über große Liebe und heitere Vernunft, Ja: über Liebe und Vernunft, die - wie Minna und ihr Tellheim zeigen - trefflich zueinander passen.
Premiere
30. September 2023
Inszenierung
Günter Hagemann
Besetzung
Major von Tellheim
Jan Krogmann
Minna von Barnhelm
Davia Krogmann
Paul Werner
Ryan Dykes
Franz
Mattis Prehm
Wirt
Thomas Wilde
Just
Ulrich Steingen
Riccaut de la Marliniere
Michael Reimer
Eine Dame in Trauer
Lena Prehm
Graf von Bruchsall
Gerhard Seel
Kutscher
Jens Lumpe
Dorothea
Gerta Hellriegel
Dauer
ca. 3 Std.
eine Pause